Unser
Klassentreffen fand am 29. April ab 15 Uhr im Natureum
in Balje ganz nahe der Ostemündung statt.
Die Führung durch das Natureum war nicht nur hoch interessant,
sondern auch hoch "amüsant". Frau Schlichting, die Dame, die
uns führte, wusste nicht, dass wir alle in unserer Heimat
waren und wir hielten uns auch "bedeckt", als sie uns viele
Dinge erklärte, die wir ganz genau kannten. Niemand löste
das "Rätsel" auf. Erst ganz am Ende der Führung konnten wir
es nicht mehr verschweigen: wir kannten uns aus.
Abends waren wir dann im Lokal Zur Linde in Balje-Hörne.
Und
dies ist der Bericht über ein klasse Klassentreffen,
das unsere leider so früh verstorbene Brigitte für
alle aufschrieb, die nicht dabei sein konnten oder die sich
noch einmal gern erinnern wollen:
30 Jahre nach Abschluß der Schule trafen sich die
ehemaligen Schüler des Jahres 1965 der damaligen Mittelschule
Freiburg/Elbe wieder. Der erste Teil des Treffens fand im
Natureum in Balje statt, wo das gesellige Beisammensein mit
einem gemeinsamen Kaffeetrinken begonnen wurde. Die Zuspätkommenden,
zu denen ich auch gehörte, wurden bereits von einem lebhaften
Geschnatter empfangen.
Nach 5 Jahren, teilweise 10 oder 15 Jahren, hatte man sich
sofort viel zu erzählen.
Die anschließende Führung durch das Natureum
unter kundiger Leitung von Frau Schlichting begann etwas später
als geplant, weil das Erzählen kein Ende nahm. Frau Schlichting
erläuterte die ausgestellten Bilder unserer Heimat Kehdingen.
Wie aufmerksam und interessiert waren wir heute, wo unser
Wunsch ein Museumsbesuch war, und keine Pflicht. Wie schön
der Blick vom Aussichtsfenster und der kurze Gang durch das
Außenareal. Frau Schlichting bediente mehrere Fotoapparate
für Gruppenfotos. Demnächst wird eine Flut von Gruppenfotos
auf uns zukommen und den Nichterschienenen Appetit machen,
auch einmal zum Treffen zu kommen. Es sei denn, sie meinen,
sie mögen nun erst recht nicht erscheinen.
Im Gasthaus "Zur Linde" erwartete uns bereits
unser ehemaliger Lehrer, Herr Loss, und fast mühelos
nannte er jeden von uns beim Vornamen. Bewundernd mußt
wir alle sagen: prima Leistung, eine glatte 1. Im netten Gasthof
aßen wir gut und reichlich. Unterbrochen wurde das Essen
von einer launigen Rede "unseres" Herrn Loss, der
über Biotope und Fahrschüler philosophierte. "Fahrschüler
sind Schüler, die nicht zur Schule gehen". "Wenn
die Möwen auf dem Schulhof sind, sind die Schüler
in der Klasse oder auf dem Weg dorthin". Nach 30 Jahren
dieselben Reaktionen der Zuhörer wie vor über 30
Jahren im Unterricht. Verhaltenes Gelächter bei denen,
die immer verhalten gelacht haben, zustimmendes Lächeln
bei anderen, laut und fröhlich von anderen, die früher
auch laut und fröhlich waren. Aber einstimmig die Meinung:
hatte Herr Loss früher auch schon soviel Humor? Warum
ist uns so vieles davon entgangen?
Dann die Reden der Ehemaligen, gutgelaunt, launig, lieb,
herzlich.
Die Unterhaltungen:
"Ich flog zweimal an einem Tag ins Klassenbuch".
"Im Werkunterricht mußten wir ein Schwein feilen".
"Weißt du noch? Schreib ihn auf, schreib ihn auf!"
"Wie geht es dir? Was machst du?"
So ist es nun einmal, an diesem Treffen alle fünf
Jahre sind wir wieder 16 Jahre alt und sehen das Leben aus
der damaligen Sicht. Gleichzeitig werfen wir einen Blick in
die Zukunft, die wir bereits durchlebt haben. Mein Dank gilt
allen, die gekommen sind, um gemeinsam einen schönen
Abend zu verleben, besonders unseren ehemaligen Lehrern Herrn
Loss und Herrn Walter Meyer sowie den von Süddeutschland
extra Angereisten, allen, die Termine verschoben haben, allen,
die bei der Organisation mitgeholfen haben, allen, die einen
schönen Abend möglich gemacht haben. Morgen trete
ich meinen Heimweg an. Ich denke an den schönen vergangenen
Tag, und ich freue mich immerzu.
Brigitte