Garantiert 
                    erinnern wir und Generationen von Schülern der Realschule 
                    Freiburg sich an unseren Musiklehrer Robert Schmidt.
                    
                    Robert Schmidt stammte aus Thüringen: er wurde 1901 in 
                    Langenorla geboren. Nach seiner Volksschulzeit absolvierte 
                    nach dem Besuch der Oberrealschule in Pößneck von 
                    1922 bis 1928 das Landeslehrerseminar in Altenburg. Dort begann 
                    er seine Tätigkeit als Pädagoge und 1924 nebenamtlich 
                    Lehrer an der Staatlichen Singschule. 1926 wurde er Stadtkantor 
                    an den beiden Hauptkirchen in Altenburg. 1928 und 1929 nahm 
                    er in Leipzig das Studium Musikwissenschaft sowie ein Studium 
                    in Deutsch und Psychologie auf und für zwei weitere Jahre 
                    besuchte er die Hochschule für Musik in Weimar.
                  Bis 
                    zu seiner Einberufung zur "Heimatfront" und zur 
                    Wehrmacht 1942 war er in vielen Funktionen der Musiklandschafts 
                    Thüringens tätig.
                  "Nach 
                    Kehdingen kam Robert Schmidt als nach der Kapitulation die 
                    kriegsgefangenen Soldaten des Weser-Ems-Korps an der Niederelbe 
                    interniert wurden. So wurde er Organist in Oederquart", 
                    schrieb die Freiburger Zeitung im November 1961.
                  "Hauptberuflich" 
                    war Robert Schmidt sozusagen "zwischendurch" von 
                    Ende 1945 bis zu seinem Neu-Beginn im Mai 1949 in unserer 
                    Mittelschule Freiburg (Elbe) im Kaufhaus Loock in Oederquart 
                    tätig gewesen.
                  1954 
                    erlebte Freiburg dann, was er in petto hatte. Der Flecken 
                    Freiburg feierte sein 800jähriges Gründungsdatum. 
                    Robert Schmidt stellte die wahrlich gigantische Eröffnungsveranstaltung 
                    auf die Beine. In der Reithalle gab es am 14. Mai eine musikalische 
                    Aufführung, die in der Freiburger Zeitung so beschrieben 
                    wurde:
                    
                    
                    
                    Robert Schmidt hatte professionelle Sänger, das Kurorchester 
                    Cuxhaven, die Freiburger Liedertafel Germania den Vereinigte 
                    Kirchenchor aller Nordkehdinger Gemeinden und natürlich 
                    den Schulchor unserer Mittelschule "aufgeboten" 
                    zur Aufführung von Schiller's »Lied von der Glocke«, 
                    zu »Einzug der Gäste auf der Wartburg« aus 
                    Wagner's »Tannhäuser«  so etwas hatte 
                    Kehdingen noch nie erlebt! Ausführlicher 
                    Bericht in der Freiburger Zeitung durch Klick auf diese Zeile...
                  Zu 
                    den weiteren Höhepunkten des Freiburger Jubiläumsfestes 
                    gehörte dann die Theateraufführung »Götz 
                    von Berlichingen«, die unsere Lehrerin Johanna 
                    Demant mit den Jungen und Mädchen unserer Mittelschule 
                    einstudiert hatte. Mehr 
                    dazu durch Klick auf diese Zeile...
                  Dies 
                    war die Welt unseres Robert "Bobby" Schmidt: Musik 
                    und Chor.
Dieses 
                    Bild spricht mehr als alle Zeilen. Es zeigt unseren Bobby 
                    und den Schulchor 1958 bei der Feier zur Ernennung von Rudolf 
                    Meyer zum neuen Rektor unserer Mittelschule Freiburg (Elbe). 
                    Das obige Bild stammt aus Claus Meyers Privatsammlung. 
                  Gern 
                    erinnert sich heute nach fast 60 Jahren Ingetraud Lippmann 
                    geb. Glasl
                    an Robert Schmidt
                    Im Mitteilungsblatt der Zeitzeugenbörse Hamburg "Zeitzeugen", 
                    Ausgabe 42, Januar - April 2010, hat Frau Lippmann und der 
                    Titel «Einmal Flüchtling, immer Flüchtling?» einen 
                    längeren Artikel veröffentlicht, in dem sie schildert, 
                    wie es ihr in den Jahren 1946 bis 1950 in Kehdingen ergangen 
                    ist. Hier 
                    der Abschnitt, mit dem Sie sich an Robert Schmidt erinnert:
                  "In Klasse 5, 
                    neu in der Mittelschule, mussten wir unserem Musiklehrer als 
                    Erstes vorsingen, damit er feststellen konnte, welche Stimmlage 
                    wir hatten. Alle guten Stimmen nahm er in den Kinderkirchenchor. 
                    Ich war dabei, und wir durften ihn alle von Anfang an Bobbi 
                    nennen. Das war etwas Besonderes für uns. Gleich stieg unser 
                    Ansehen bei den Einheimischen. Plötzlich wurden wir in Freiburg 
                    (an der Elbe) und Umgebung so etwas wie berühmt. Danke für 
                    die schöne Zeit im Kirchenchor!"
                  Den 
                    gesamten Artikel könnt Ihr durch Klick auf diese Zeile 
                    ansehen...
                  Zu 
                    den vielen unserer Mittelschüler, die nach dem Krieg 
                    zu uns nach Kehdingen kamen, gehört auch Herbert Lachner 
                    aus Balje-Hörne. "Viele von uns haben ihm noch mehr 
                    als Musik und Singen zu verdanken", erinnert er sich. 
                    Für Herbert "Bert" 
                    Lachner, Abgangsjahr 1952, war Robert Schmidt wie für 
                    viele von uns auch "Mentor"  denn, 
                    wenn es sein musste, gab er auch Nachhilfeunterricht in Deutsch.
                  
                    Dieses Bild zeigt Herbert Lachner (links) und Robert Schmidt 
                    im Sommer 1951.
                  Auch 
                    Astrid Binkle aus Wischhafen erinnert sich hell an Robert 
                    Schmidt.
                    Durch 
                    Klick auf diese Zeile könnt Ihr ihre Erinnerungen lesen.
                     
                     
                  Am 
                    19. November 1966 wurde Robert Schmidt 65 Jahre alt und hätte 
                    dann in den Ruhestand gehen können. Er wollte aber gern 
                    weiterhin vollen Unterricht erteilen. Unsere Rektor Rudolf 
                    Meyer damals: "Was sollte er auch wohl ohne seine 
                    Schule und ohne seinen Schulchor anfangen  und was wir 
                    ohne ihn!!"
                  Unser 
                    Schulfreund Claus Meyer (Sohn unseres Rektors Rudolf Meyer) 
                    erinnert sich, dass in seinem Elternhaus von Briefwechseln 
                    zwischen dem großen Schriftsteller Hermann Hesse und 
                    Robert Schmidt gesprochen wurde. Mit Hermann 
                    Hesse hatte Robert Schmidt tatsächlich einen Briefwechsel 
                     Claus' Erinnerungen sind Realität.
                  Zur 
                    100-Jahrfeier des Bestehen unserer Mittelschule 1972 bot Robert 
                    Schmidt dann mit den durch "Ehemaligen" verstärkte 
                    Chor der Nordkehdinger Chorgemeinschaft nochmals den Beweis 
                    dessen vor, was er konnte. "Einen besonderen Höhepunkt 
                    erlebte die Feierstunde durch die musikalische Umrahmung mit 
                    dem zugleich Chordirektor Robert Schmidt den Höhepunkt 
                    seines musikalischen Schaffens in Freiburg fand", 
                    war der Redakteur der ortlichen Zeitung begeistet. Robert 
                    Schmidt nach dem nicht enden wollenden Applaus: "Dies 
                    war das Ende meiner Arbeit in der Öffentlichkeit".
                  Hier 
                    seht ihr gleich zwei "Urgesteine" unserer Mittelschule: 
                    Musiklehrer Robert Schmidt und Erich 
                    Wewzow.
                  
                  
                    Robert Schmidt, Chorleiter der Freiburger Liedertafel Germania 
                    von 1863, wird durch Erich Wewzow 1971 im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft 
                    der Chorverbände (ADC) mit dem Titel Chordirektor ausgezeichnet.
                  Lehrer 
                    für Musik und für Deutsch blieb er dann doch noch 
                    bis 1973. Und in der Öffentlichkeit war er weiter präsent: 
                    
                  Er 
                    hatte nach der Pensionierung der bisherigen Organistin Lilli 
                    Willers im April 1959 nämlich auch die Kirchenmusikerstelle 
                    in Freiburg übernommen. Und diese Aufgabe übte er bis zum 
                    15. März 1980 aus: aber er fühlte sich krank und wollte sich 
                    nun tatsächlich zur Ruhe setzen. Die letzten Zeilen in 
                    seinem Schreiben an den Kirchenvorstand waren: "Gott loben, 
                    das ist unser Amt".
                    
                    Dieses Bild stammt aus der Jubiläumsschrift 
                    150 Jahre Kirche Freiburg (Elbe). Unser Schulfreund Ralf Szamer 
                    (früher Freiburg; jetzt München - Abgangsjahrgang 
                    1967) stellte es mir freundlicherweise zur Verfügung.
                    
                    Drei Wochen nach seiner feierlichen Verabschiedung aus dem 
                    Kirchendienst starb Robert Schmidt am 15. März 1980. 
                    Er 
                    wurde 79 Jahre alt.
                  Selbst 
                    in seinem Testament hatte er noch an "seine" Schule 
                    gedacht und verfügte darin, dass von dem Betrag von 1.000 
                    D-Mark auf einem Sonderkonto der Schulleiter für den 
                    besten bzw. die beste Abgangsschüler/in ein Buch kaufen 
                    und überreichen solle.
                  Die 
                    Erinnerung an diese "Musik-Legende"
                    wird in Freiburg durch die Benennung einer Straße nach 
                    ihm hochgehalten.
                    
                    Und so kam es zum Robert-Schmidt-Weg in Freiburg: Friedrich 
                    Wichers, Inhaber der Freiburger Bäckerei und Konditorei, 
                    schrieb am 15. Juli 1980 an den Rat des Flecken Freiburg/Elbe:
                    
                    "Der verstorbene Organist und Chordirektor Robert 
                    Schmidt hat in über 30 Jahren das kulturelle Leben in Nordkehdingen, 
                    und im wesentlichen in Freiburg gestaltet, und sich damit 
                    große Verdienste erworben. Ferner hat er sich ehrenamtlich 
                    und gemeinnützig eingesetzt für die „Gesellschaft zur Rettung 
                    Schiffsbrüchiger“ sowie für die „Kriegsopfer Fürsorge“. Da 
                    Robert Schmidt stets ein Herz für alte Menschen hatte, würde 
                    diese Strasse sich besonders eignen, seinen Namen zu tragen.“
                    
                    Der Rat des Flecken Freiburg/Elbe stimmte dem Vorschlag von 
                    Friedrich Wichers am 16. Oktober 1980 zu: